Projekt Herzberg

Das Projekt Herzberg ist ein wegweisendes Modellprojekt im Landkreis Göttingen, bei dem es um die Ausgestaltung und Verbesserung der Angebote der Frühen Hilfen und der Frühförderung geht. Zielgruppe der Projektmaßnahmen sind die sogenannten »erschöpften Familien«, in denen Eltern sich überlastet und verletzlich fühlen.

Im Fokus der Projektmaßnahmen steht vor allem:

  • die Verbesserung der Früherkennung und Abbau von Zugangsschwellen,
  • die verbindliche interdisziplinäre Kooperation aller beteiligten sowie
  • die Stärkung, Entwicklung und Implementierung präventiver Angebote.

Zentralen Bezugspunkt der Hilfemaßnahmen und Präventionsangebote stellt das Kind und dessen Familie und Bezugspersonen dar. So sollen isolierte Interventionen vermieden werden und verbindliche, interdisziplinäre Abstimmung zwischen den Fachkräften etabliert werden.

Das Projekt basiert auf einem an der Hochschule Nordhausen entwickelten Konzept für ein System sozialräumlich organisierter Frühen Hilfen. Im Rahmen der Projektlaufzeit wird dieses Konzept von der der heilpädagogischen Frühförderstelle der Lebenshilfe in Herzberg sowie den örtlichen Frühen Hilfen im Altkreis Osterode am Harz umgesetzt.

Ein Forschungsteam des Departments Family, Child and Social Work an der MSH Medical School Hamburg begleitet diesen dreijährigen Prozess wissenschaftlich. Die Aufgabe der MSH liegt darin, im Sinne der Wirkungsforschung die Effekte und Gelingensbedingungen der im Rahmen des Modellprojektes umgesetzten Maßnahmen systematisch zu erfassen und sichtbar zu machen.

Die Wirkungsforschung wird als interaktiver und zyklischer Prozess von Datenanalyse und Befragung ausgestaltet. Dies beinhaltet u.a. die Rückspiegelung der Ergebnisse, die Identifikation von »Baustellen« sowie die Initiierung von Interventions- und Transferprozessen. Dieses Vorgehen wird als partizipativer Prozess gestaltet, unter Einbezug der zentralen Projektakteur*innen.

Laufzeit der Studie: 2020 - 2023
Studienleitung: Prof. Dr. Thorsten Bührmann, Prof. Dr. Liane Simon
Wissenschaftliche Mitarbeit: Jarla Ohlde, Sven Kottysch, Julia Paulsen
Studentische Mitarbeit: Insa Feuring, Lena Danner

Finanziert wird das Projekt von der Auridis Stiftung sowie dem Landkreis Göttingen, unterstützt wird es durch einen wissenschaftlichen Beirat mit Vertreter*innen von VIFF, DGSPJ und NZFH.